Bildergalerie
Das Computersystem eines Autos sei hundertmal komplizierter als die Datenverarbeitung in einem mittelständischen Betrieb, erläutert Groth. Doch während es im Unternehmen längst eine Release-Management-Software gibt, die die System-Updates von File- und Print-Servern, von Office und Backend-Systemen durch Synchronisation in Einklang bringt, fehlt eine übergreifende Verwaltungssoftware im Auto komplett. Dazu ein Beispiel: Im April 2004 hat Microsoft 19 Patches zum Stopfen von Sicherheitslöchern ins Netz gestellt. Ein Auto braucht zwischen 30 und 60 Software-Updates für seine IT-Komponenten im Monat. Die Folge: „Wenn morgens ein Auto vom Band läuft, ist es Software-technisch anders als das der Spätschicht“, so Groth.
Ingesamt haben Fahrzeuge Probleme, wenn es um das Einspielen von Software geht. Zum Beispiel braucht ein 7er BMW für das Übertragen eines etwa 40 Megabyte-Updates des Navigationssystems rund fünf Stunden. In dieser Zeit muss das Auto laufen und über eine Standleitung mit einem Werkstattrechner verbunden sein. Das liegt daran, dass die Elektronik über hierarchische Bussysteme miteinander kommuniziert: CAN (0,1 oder 0,5 MBits/s), Most (21,2 Mbit/s) und LIN (20 Kbit/s) etwa. Diese reagieren sinnigerweise auf Prioritäten. So hat ein Airbag, die Bremssteuerung und die Fahrwerkskontrolle natürlich Vorrang. „Die Automobilhersteller haben schlichtweg vergessen, eine Hintertür einzubauen“, sagt Groth. Bei einem Update, das minder wichtige Funktionen im Auto betrifft, müssen erst alle anderen Systeme bedient und ausgeschaltet werden, bis das Einspielen der neuen Software beginnen kann.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Problemfall Limousine: Den High-Tech-Autos fehlt eine Management-Software
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.